Geldwäscheprävention ist für den Finanzsektor wichtiger denn je. Mit über 112.000 Verdachtsmeldungen pro Jahr gibt dieser Bereich die meisten Meldungen an die Financial Intelligence Unit (FIU) ab. Bei rund 100 Milliarden Euro, die pro Jahr schätzungsweise gewaschen werden, ist klar, dass diese nicht ausschließlich über Kreditinstitute abgewickelt werden. Das bedeutet, dass sich der Druck insbesondere auf Kapitalverwaltungsgesellschaften und Finanzdienstleistungsinstitute erhöht , Ihren Teil zu einer effektiven Geldwäscheprävention zu leisten.
Vielfach wird kritisiert, dass Sicherungssysteme im Finanzsektor zwar bestehen würden, diese jedoch den aktuellen Herausforderungen nicht mehr gewachsen sind. Grund dafür ist, dass Neo-Banken , Trading-Apps, Crowdfunding-Plattformen und Kapitalverwaltungen neue und bessere Möglichkeiten bieten, ihr Geld selbst zu verwalten und gewinnbringend anzulegen. Diese Möglichkeiten werden auch vermehrt von Kriminellen genutzt. Dabei setzen sie z.B. komplexe, grenzüberschreitende Transaktionen sowie in- und ausländischer Vermittler bzw. Strohmänner und -frauen ein.
Obwohl viele dieser Transaktionen früher oder später Verdacht erregen, bleibt Geldwäsche dennoch attraktiv. Denn in der Zeit, in der Compliance-Systeme prüfen und Verstöße feststellen, können Kriminelle ihre illegal erwirtschafteten Gelder längst wieder auf andere Konten transferieren. Schnell verliert sich so die Spur zu den Hintermännern und damit auch die Möglichkeit, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung oder die Umgehung von Sanktionen zu stoppen.
Diese Entwicklung zeigt, dass der Druck auf den Finanzsektor, aber auch auf Akteure, die nicht unmittelbar der BaFin zugeordnet werden wie z.B. Finanzunternehmen, steigt. Der Fall Wirecard hat zu einer Sensibilisierung geführt, die vor allem den FinTech-Sektor betrifft.
Eine zentrale Pflicht ist es, die Vorgaben nach dem Geldwäschegesetz umzusetzen, um damit zu verhindern, dass schmutziges Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust wird. Werden die Vorgaben des Geldwäschegesetzes nicht, nicht umfassend oder falsch umgesetzt, drohen hohe Bußgelder sowie Reputationsschäden des Unternehmens. Um dies zu vermeiden, müssen umfassende, interne Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.
So müssen die Risiken im eigenen Unternehmen erfasst und analysiert, Richtlinien und Handlungsanweisungen für die Geldwäscheprävention aufgestellt und implementiert, Mitarbeiter geschult und unter Umständen ein Geldwäschebeauftragter bestellt werden. Zudem müssen die Sorgfaltspflichten gegenüber den Vertragspartnern beachtet und die Angaben identifiziert und überprüft werden. Nicht zuletzt müssen Verdachtsfälle gemeldet und eine saubere Dokumentation im Rahmen der Behördenkommunikation sichergestellt werden.
Dabei sind Know-Your-Customer-Prüfungen (KYC) von entscheidender Bedeutung, um zu verhindern, dass Unternehmen zum Zwecke von Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung genutzt wird. Unter „Know Your Customer“ wird die Verpflichtung verstanden, aktuelle und potenzielle Kunden beziehungsweise wirtschaftlich Berechtigte zu identifizieren und auf Risikofaktoren zu prüfen.
Häufig stehen Unternehmen jedoch vor der Herausforderung, erheblichen Papierkram und komplizierte Verfahren zu bewältigen. Aus diesem Grund stellen KYC-Apps einen wichtigen Meilenstein im Compliance-Bereich dar. Digitale Lösungen zur automatisierten Abfrage notwendiger Daten, wie die Nutzung von Transparenzregistern zur Überprüfung von juristischen Personen, aber auch KYC-Lösungen zur Abfrage geldwäschespezifischer Daten und dem Abgleich mit Sanktionslisten und PEP-Checks (Politisch exponierte Personen), bieten die Möglichkeit, Sorgfaltspflichten nach dem Geldwäschegesetz einfach, bezahlbar und umsetzbar zu gestalten. Auf einer klaren Grundlage können Verpflichtete, ohne ein Expertenwissen, rechtssichere Geschäfte ohne Hindernisse durchführen. Neben der Identifizierung des Geschäftspartners wird auch die Prüfung auf Risikofaktoren und rechtssichere Dokumentation sichergestellt.
Eine effektive Geldwäscheprävention stellt ein wichtiges Instrument dar, Strukturen organisierter Kriminalität zu bekämpfen, insbesondere im Finanzbereich. Sich vor Geldwäschern zu schützen ist wichtig, um nicht unwissentlich Beihilfe zu leisten und sich strafbar zu machen. Kerberos macht Geldwäscheprävention für jeden einfach, bezahlbar und umsetzbar. Damit Unternehmen Risiken minimieren und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit uns auf.
Christian Tsambikakis
Geschäftsführer