Wie der Kampf gegen Geldwäsche funktionieren kann, zeigt derzeit eine Task Force, die vom NRW-Innenministerium zum Aufspüren krimineller Geldströme eingesetzt wurde. Die 74-köpfige Einheit besteht aus Polizisten, Staatsanwälten und Steuerfahndern und wurde im Jahr 2018 gegründet. Nun wurde erstmals Bilanz gezogen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul spricht von einem Betrag in dreistelliger Millionenhöhe, der seit 2018 aufgespürt wurde. Zwar gibt Reul zu, dass es dauern werde, bis das gesamte Geld beschlagnahmt sei, es zeichne sich aber ab, dass »die Treffer sitzen«.
Der Grund des Erfolgs läge einerseits in der Bündelung der Expertise der verschiedenen Ermittler und außerdem daran, dass man die Fähigkeit habe, Geldströme auch international zu verfolgen.
»Wir haben die internationalen Geldströme im Blick.«, sagte NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper in diesem Zusammenhang.
Die Ermittlergruppe kämpft gleich auf mehreren Ebenen gegen Geldwäscher:
Auch wenn diese Ermittlungserfolge sehr zu begrüßen sind, hinterlassen sie doch den fahlen Beigeschmack einer mutmaßlich sehr hohen Dunkelziffer an unentdeckten Fällen. Wenn nur eine einzige Sonderermittlungsbehörde solche filmreifen Fälle aufdecken könne, scheint die Notwendigkeit für vergleichbare Einheiten in allen Bundesländern sehr groß zu sein.
Den Bericht finden Sie hier.
Wie die »Hawala Methode« im Detail funktioniert, haben wir bereits in unserem Blog beschrieben.
Dieser Artikel erschien zuerst im "Money Laundering Reporting Officer" (MLRO) - unserem Newsletter für Geldwäsche-Compliance.
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Christian Tsambikakis
Geschäftsführer