Die Compliance-Anforderungen steigen zunehmend durch den regulatorischen Druck und immer internationalere Geschäftsbeziehungen und Lieferketten. Sichere und saubere Geschäfte sollten das Ziel eines jeden Unternehmens sein. Niemand möchte im Verdacht stehen, mit Kriminellen oder Terroristen Geschäfte zu machen, gegen Sanktionsbestimmungen oder Gesetze zu verstoßen. Allein der Verdacht, kann Investoren und Kunden nachhaltig abschrecken, und Geschäftsentwicklungen torpedieren.
Know Your Customer-Prozesse, sogenannte KYC-Prüfungen, bilden dabei den ersten Schritt, um sich vor Geldwäscherisiken zu schützen. Unter KYC-Prüfungen wird die Verpflichtung verstanden, aktuelle und potenzielle Kunden beziehungsweise deren wirtschaftlich Berechtigte zu identifizieren und zu überprüfen. Hierbei werden Risikofaktoren überprüft und entschieden, ob ein mögliches Geschäft zustande kommen kann und unter welchen Bedingungen. KYC-Prozesse gehören zu den grundlegenden Verpflichtungen nach dem Geldwäschegesetz.
Zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigen, dass eine fehlende KYC-Compliance schnell zu einem Geschäftsrisiko werden kann. Bußgelder, Reputationsschäden oder direkte Eingriffe in den Geschäftsbetrieb durch Behörden können die Folge einer fehlenden KYC-Compliance sein. Denn welcher Investor oder Kunde geht eine Geschäftsbeziehung mit einem Unternehmen ein, welches den Ruf hat, mit Drogendealern, Betrügern und Geldwäschern Geld zu verdienen? So wird aus dem Mangel eines wirksamen Know Your Customer-Systems ein „Kill Your Company“-Risiko. Das kann junge Startups und etablierte Unternehmen gleichermaßen und branchenübergreifend treffen.
Häufig sind Unternehmen dabei mit erheblichem Papierkram und komplizierten, sich ändernden Verfahren konfrontiert. Dazu gehört auch die Berücksichtigung zahlreicher nationaler sowie internationaler Quellen im Rahmen einer ordnungsgemäßen KYC-Prüfung. Unternehmen müssen unter anderem Informationen aus Handels- und Transparenzregistern einholen sowie einen Abgleich mit Sanktions- und PeP-Listen (Politisch exponierte Personen) durchführen. Digitale Lösungen zur automatisierten Abfrage notwendiger Daten bieten die Möglichkeit, Sorgfaltspflichten nach dem Geldwäschegesetz einfach, bezahlbar und umsetzbar zu gestalten.
Auf einer klaren Grundlage können Verpflichtete, ohne ein Expertenwissen, geldwäscherechtlich sichere Geschäfte ohne Hindernisse durchführen. Standardisierte und digitale Compliance-Verfahren erlauben einerseits schnellere Ergebnisse und eine geringere „False Positive“-Rate. Auf der anderen Seite haben Unternehmen durch eine digitalisierte Compliance Zugriff auf eine revisionssichere und übersichtliche Dokumentation von geldwäscherelevanten Geschäftsprozessen, die Behördenprüfungen standhält. Durch Schnittstellen lassen sich Compliance-Prozesse zudem lautlos in den laufenden Betrieb integrieren und um weitere Funktionen ergänzen, wie die Möglichkeit, Kunden per Videoident-Verfahren zu authentifizieren.
Ob am Smartphone oder am Rechner – eine vollständige Compliance ist nur einen Knopfdruck entfernt. Der Schutz vor dem Missbrauch durch Geldwäscher durch eine wirksame und umfassende Compliance sollte, genauso wie der Schutz vor Hackern, nicht als Ausgabeposten, sondern als eine Investition in ein nachhaltiges Geschäftsmodell gesehen werden.
Sprechen Sie uns gerne zu allen Fragen rund um KYC-Prüfungen an.
Lena Olschewski
Senior Manager Business Development