NRW-Innenminister Herbert Reul zu Besuch beim Bundesverband der Geldwäschebeauftragten e.V. (BVGB) und Kerberos Compliance in den Räumlichkeiten von Kerberos in Köln.
Das Land Nordrhein-Westfalen konnte 2021 im Vergleich zum Vorjahr eine sagenhafte Steigerung von 82,3% der Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche, sowie eine Steigerung von 37,1% der erkannten Straftaten verzeichnen. Noch größer war der Anstieg des sichergestellten Vermögens um rund 179,7% im Vergleich zum Vorjahr auf rund 151,3 Millionen Euro. Hiervon entfielen laut Lagebild Finanzermittlungen NRW zwar allein ca. 70 Millionen Euro auf Ermittlungen gegen die „Krypto-Queen“ Ruja Ignatova und ihr Unternehmen „OneCoin“. Doch auch ohne diesen Erfolg hätten die Ermittler:innen immer noch einen Anstieg von ca. 67 % in der Vermögenssicherung zu verzeichnen.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bezeichnete die Ergebnisse gegenüber der Nachrichtenagentur dpa als „außerordentlichen Erfolg“ der zeige, „wie wichtig es ist, dass alle Player der inneren Sicherheit bei der Bekämpfung illegaler Finanzströme an einem Strang ziehen.“ Nicht explizit von dem CDU-Politiker angesprochen, dennoch höchstwahrscheinlich mit gemeint, war der Bundesverband der Geldwäschebeauftragten e.V. (BVGB) sowie Kerberos Compliance. Denn wenige Wochen vor Veröffentlichung des Lagebildes stattete NRW-Innenminister Reul beiden Organisationen in den Räumlichkeiten von Kerberos Compliance in Köln einen Besuch ab.
Begrüßt wurde er von Christian Tsambikakis, Geschäftsführer, Duygu Esgi, Coordinator Compliance bei Kerberos, sowie der Vorstandsvorsitzenden des BVGB Lena Olschewski und der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des BVGB Maren Adam.
Herbert Reul zeigte sich interessiert an den Compliance-Leistungen von Kerberos und den Herausforderungen in der Praxis der Geldwäscheprävention für Verpflichtete. Die Überwindung dieser, betonte Christian Tsambikakis während des Treffens, wären einer der wichtigsten Bestandteile einer effektiven Geldwäsche-Bekämpfung. Die Erfahrungen aus der Geschäftspraxis von Kerberos zeigen, dass noch viel Aufklärungsarbeit sowie eine Konsolidierung der Aufsichtslandschaft geleistet werden müsse, um Verpflichteten die Einhaltung aller Maßnahmen noch einfacher zu ermöglichen. Hierbei könne die Politik unterstützen und nachjustieren.
Wie wichtig der Beitrag von Verpflichteten schon heute ist, zeigte sich ebenfalls Lagebild Finanzermittlungen NRW. Denn Verpflichtete müssen sogenannte „Geldwäscheverdachtsmeldungen“ abgeben, sobald sie verdächtiges Verhalten feststellen. Rund 2.252 solcher Meldungen wurden 2021 von der hierfür zuständigen Financial Intelligence Unit an die Ermittlungsbehörden in NRW weitergeleitet. Eine Steigerung von 83 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind Sie für einen Anteil von rund 99% an den insgesamt 2.280 durchgeführten Ermittlungen verantwortlich.
Verpflichtete darin zu unterstützen verdächtiges Verhalten herauszufiltern und qualitativ hochwertige Verdachtsmeldungen abzugeben, gehört mit zu den Dienstleistungen von Kerberos.
Für eine praxisnahe und digitale Geldwäsche-Compliance setzte sich im Gespräch auch der BVGB ein. Als Vertreter von Geldwäschebeauftragten und Präventionsexpert:innen aus der Praxis, betonte der Vorstand unter anderem wie wichtig der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik auf diesem Gebiet wäre. Zudem müsse eine europäische Harmonisierung der Geldwäsche-Gesetzgebung angestrebt werden.
Der BVGB sowie Kerberos Compliance vereinbarten im Anschluss, für einen weiteren konstruktiven Austausch zur Verfügung zu stehen.
Otis Benning
Associate Marketing and Communications