20.10.2021

Was versteht man im Geldwäsche-Jargon unter der "Hawala-Methode"?

Pascal Bartosz vom Tagesspiegel hat mit einem Finanzermittler des Landeskriminalamts Berlin über die günstigen Bedingungen für Geldwäscher in der Hauptstadt gesprochen. Dabei redeten beide auch über die sogenannte »Hawala-Methode«.

Hinweis: Lernen Sie jetzt mehr über Clankriminalität und Geldwäschebekämpfung in unserem Seminar für Compliance-Spezialisten

Im Unterschied zu normalen Banken erhalten die Beteiligten beim Hawala-Banking keinen Rechtsanspruch auf die verbuchten Summen. Das Geschäft basiert nur auf Vertrauen in eine sogenannte Respektsperson (Hawaladar).

Der Geldtransfer funktioniert folgendermaßen:

  • Zum Transferieren von Geld werden Summe und Code an einen Hawaladar gegeben. Dieser erhält zusätzlich eine Provision.
  • Der Hawaladar in Deutschland nennt einem zweiten Hawaladar aus dem Zielland dann Summe und Code.
  • Nun kann der Sender den Empfänger im Ausland anrufen und ihm ebenfalls Summe und Code nennen. Dieser kann dann zum lokalen Hawaladar gehen und sich die ganze Summe oder einen Teil in der Landeswährung auszahlen lassen.
  • Beide Hawaladare haben regelmäßig Kontakt miteinander und gleichen die abgehobenen Summen ab. Da zwischen ihnen oft Geld hin und her verschoben wird, gleichen sich die Summen meist ungefähr aus. Geld kann so transferiert werden, ohne dass Koffer voller Bargeld hin und her getragen werden müssen. Außer einem kleinen Schmierzettel bleiben anschließend keine Spuren zurück.

Dieser Artikel erschien zuerst im "Money Laundering Reporting Officer" (MLRO) - unserem Newsletter für Geldwäsche-Compliance.
Melden Sie sich jetzt für den kostenlosen Newsletter an.

Zurück zur Übersicht