Beim sogenannten »Umsatzsteuerkarussell« machen sich internationale Betrüger eine Lücke in der europäischen Gesetzgebung zunutze. Eigentlich handelt sich beim »Karussellbetrug«, wie der Name bereits sagt, um eine Betrugsmasche. Warum diese Masche Sie als Unternehmer zum Komplizen machen kann und was sie mit Geldwäsche zu tun hat, erklären wir hier.
Wie funktioniert die Masche?
Da in der EU verschiedene Umsatzsteuersätze gelten und der EU-weite Warenverkehr nicht behindert werden soll, wurde ein europäisches Umsatzsteuersystem eingeführt. Der Handel zwischen EU-Ländern ist seitdem von der Umsatzsteuer befreit. Die Steuer wird erst fällig, wenn der Kunde die Ware in einem nationalen Handel bezahlt. Die Steuer kann man sich unter Umständen auch vom Finanzamt zurückerstatten lassen.
Die einzelnen Schritte im Karussell:
Warum das für redliche Unternehmer*innen wichtig ist?
Redliche Unternehmer*innen werden von Umsatzsteuerbetrügern und Geldwäschern häufig als Feigenblatt für kriminelle Handlungen benutzt. Behörden schöpfen gegenüber seriösen Firmen und langjährigen Marktteilnehmern keinen Generalverdacht auf kriminelle Handlungen. Schnelle Transaktionen zwischen jungen Briefkastenfirmen wirken dagegen eher verdächtig. Aus diesem Grund versuchen die Täter redliche Unternehmen bei unterschiedlichen Transaktionen zu nutzen, um den Eindruck legaler Geschäfte zu erwecken.
Dieser Artikel erschien zuerst im "Money Laundering Reporting Officer" (MLRO) - unserem Newsletter für Geldwäsche-Compliance.
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Lena Olschewski
Senior Manager Business Development